für kurze zeit habe
ich einen platz in der welt
und es ist nicht
irgendein platz
sondern ein
fensterplatz
für zwei stunden
irgendwo zwischen
turku und helsinki
im wagen vier, sitz
85
verbuche ich den
ertrag meiner reise
dunkle ringe unter
den augen
abgeschnittener
schall beim karaoke
geschwollene backen,
heftiger jazz
geile gedanken
zwischen früher und jetzt
dörfer, wälder,
reklameschilder rasen vorbei
wie aufgeschreckte
hasen
und mein rucksack
wiegt nicht mehr als zwei bücher
die aber mit
gewichtigen worten
über polizeigriffe
und schwarze gummiknüppel
über prustende
dialekte und reisende die auf die bodenplatten starren
die mit dem take a
way kaffee in der pranke
auf den
bahnhofsbänken sitzen
vor hoffnung ernste
fahrensleute
in der obhut von
minibistrowagen und rauchfreiem raucherraum
kalte und heiße
getränke
in einer ecke des
grauen hirnzimmers
staub der nicht
schwindet
auf dem gang der
kehle
nicht mal mit einem
großen lapin kulta (5.80 das glas)
klamme türgriffe
und kinderwagen
voller zuversicht
zweckloser
freitagsoptimismus
betrunkene fischer
aus den schären um kemiö
sie sitzen mit
schnuller im mund in den wagen
wie die könige
werfen den zigeunern
almosen und spiele hin
durch den filter
gesogene wahrheit
die lunge voller
dunst
i’m sorry
we don’t speak
english
dann red halt
finnisch du arsch!
ruft ein banause mit
mütze aus der tiefe des gangs
auf dem klodeckel im
sanitärbereich ein aufkleber
wer will in einem
schaukelnden zug
ans scheißen
erinnert werden
autos fahren im
gleichen takt nebenher
wie bei gewissen
tänzen
im klopfenden lied
der eisenbahnschienen
mann und maschine im
ewigen wettstreit
um die herrschaft
über die welt
aber eine partei
weiß nichts von der
konkurrenz.
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